Enduromania September 2001

Freitag

Offiziell Ruhetag, aber wenn man da so viele Moppeds rumstehen sieht, muss man doch auch mal damit fahren ;-)

Also frage ich Chris ob ich seine KTM Adveture mal probefahren darf. Er stimmt zu und ich fahre ne Runde über den Muntele Mic - die kurze, steile Strecke rauf und die lange wieder runter.

Als ich nach ner Stunde wieder zurück bin, ölt die Gabel. Hmm, also an meinen 65kg kanns eigentlich nicht gelegen haben, Chris dürfte deutlich schwerer sein. Ist wohl mal ordentlich gefordert worden das Ding ;-) Durchgeschlagen isse jedenfalls nicht bei den 30cm tiefen Wasserrinnen und Tempo 50.

Der Motor ist schon geil im Gegensatz zur Pegaso was den Vortrieb angeht. Aber die Adventure wiegt ja auch paar kg weniger.

Die Vibrationen stören dagegen. Da vibrierts einem ja fast die Füße von den Rasten jehnseits der 6000Upm ;-)

Nun musste ein anderes Mopped her. Ich wählte Cellos Africa Twin, er wollte Sergios XR 400 probefahren und mit mir kommen.

Also fuhren wir zusammen im Regen über den Mic. Zunächst war ich begeistert von dem Technoflex Fahrwerk an der Twin. Die bügelte alles wunderbar glatt, erst bei erhöhtem Tempo und derben Rillen schlug die Gabel auf Bock. Die Euphorie endete schlagartig in der ersten schlammigen Kurve, denn da lag ich unter der Twin! Also der Michelin T63 hat null Seitenhaftung im Vergleich zum Mitas C02 auf meiner Peg oder dem abgefahrenen Pirelli MT20 auf der Adventure.

Zudem waren da 3 bar im Reifen, da Marcell keinen Durchschlag riskieren wollte. Er hatte letztes Jahr 5 Platten bei der Enduromania, dieses Mal keinen. Aber deswegen würde ich niemals mit so viel Luft im Reifen fahren, das Fahrverhalten leidet enorm. Ich hab in den Pegaso-Reifen ca. 1 bar drin gehabt und hatte auch keinen Platten, nur die Karkasse war 2cm lang aufgeschlitzt, der Schlauch war aber dicht geblieben.

Zurück zur Twin: Die rechte Soziusraste störte enorm, ich hatte die ca. 5 mal in der rechten Haxe hängen...

Kurz: Ich hab mich mit der Twin ca. 5-6 mal hingelegt bei der Auffahrt. Die Reifen hatten einfach null Grip auf den glitschigen Steinen und das Geröll liess das Hinterrad wild umher springen. Erschwerend kam hinzu, dass der Gasgriff klemmte! Also Gas loslassen, wenn die Karre hinten wegrutschte brachte nix, man musste den Griff mit Gewalt zurück drehen und dafür fehlte ganz einfach die Zeit: ich lag wieder da.

Auf dem Mic war übrigens dichter Nebel mit Sichtweite unter 20m über 1000m Höhe, darunter regnete es heftigst.

Bei der Abfahrt tauschten Cello und ich die Zweiräder. Nach 1km gab er zu, dass die Twin ja fast unfahrbar sei und dass das Gas vorher nicht sooo stark geklemmt habe. Da hat sich wohl bei meinem ersten Sturz der Acerbis Handschützer an den Drehgriff angelegt und den somit blockiert.

Die Teerstrassenfahrt auf der XR war alles andere als angenehm, der Regen nagelte mir im Gesicht rum. Bei 70km/h war für mich dir Schmerzgrenze. Ich sehnte mich nach einem Mopped mit Verkleidung :o)

Nun musste ich nochmal ein vernünftiges Mopped fahren und nahm meine Pegaso ;-)

Ein BMW 1100 GS Fahrer wollte mitkommen, also fuhren wir zusammen. Nochmal die selbe Strecke über den Mic. Bei der Auffahrt musste ich paarmal auf ihn warten, doch er packte es mit dem Dickschiff. Bei der Abfahrt fragte ich mal vorsichtig an, ob wir mal tauschen können. er grübelte etwas und meinte 'Wenn du se nicht kaputt machst, ich muss damit noch nach Hause fahren'.

Die GS fuhr sich prima auf dem Schotterweg. Bremsen war fast überflüssig, der Boxer hatte ne sehr hohe Motorbremswirkung. Sobald es aber schlammig wurde, war das Fahrverhalten doch etwas unsicher. Ausserdem schlug die Federung vorn und hinten bei den 30cm tiefen Wasserrinnen schon bei 30km/h durch.

Die Teerstrasse war dagegen wieder angenehm zu fahren. Reiseenduro halt. Schön viel Platz drauf und angenehmer Regenschutz durch die Verkleidung.

Das Fahrwerk war allerdings beschissen. Die Schlaglöcher wurden ungemindert an meine Wirbelsäule weitergereicht, da ist meine Peg deutlich bequemer. Tiefe Löcher lassen die Federung auf Bock gehen, das kenne ich bei der Peg eigentlich nur bei hohen Sprüngen oder 50cm hohen Absätzen, die mit Tempo 100 überfahren werden *flöt*

Der GS Fahrer war von dem Pegaso Fahrwerk auch sehr begeistert, mit den Vibrationen des Einzylinders wollte er sich aber nicht anfreunden...

Nachdem ich geduscht habe, hab ich dann angefangen zu packen und den Sprinter von der Wiese hinterm Haus auf die Strasse zu fahren.

Letzteres dauerte etwas länger, da die Wiese vom tagelangen Regen ziemlich durchweicht war. Die ASR am Sprinter versagte kläglich und wollte ausgeschaltet werden... Erst mit eingeschalteter Differentialsperre und Vollgas buddelte ich mich von der Wiese. Das nächste Hindernis war die Tordurchfahrt. Der Sprinter passte nicht durch!

Ich war natürlich andersrum reingefahren vor ner Woche und so wie ich nun fuhr war das Heck des Transporters 5cm zu hoch. Unter der Durchfahrt war eine betonierte Rampe. Umdrehen konnte ich den Sprinter nicht, die Zufahrt war zu schmal und die Wiese zu abschüssig und aufgeweicht.

Die Lösung war schliesslich, dass sich ca. 10 Leute hinten rein gestellt haben und ich so grade unter dem Balken durch passte. Der Lack am Dach war allerdings an paar Stellen weggescheuert, das muss ich noch beipinseln...

Sergio zog meinen Anhänger dann mim Geländewagen von der Wiese, von Hand war kein bewegen möglich und mim Sprinter kam ich auch nicht mehr dran.

Abends gabs dann nach dem Abendessen die Segerehrung, die mit reichlich Bier gefeiert wurde.

Mein Team (Fahrtwind Competition) das nur zwei Wertungstage miteinander gefahren ist landete in der Wertungstabelle einen Platz hinter dem Fahrtwind Recreation Team auf den Plätzen 56-59 von 130 Startern mit einer Punktzahl von 26500 (in zwei Tagen), aber das Team wollte ja von Anfang an nicht auf Punktejagt gehen.

weiter...