Enduromania September 2001


Wir kommen an eine Rohr-Brücke, die vor Jahren noch befahrbar gewesen sein soll. Nun sind die drei Rohre so glatt, dass man kaum zu Fuß drüber gehen kann. Auf allen vieren gehts schon besser, aber für zwei Räder isses nicht geeignet, zumal dahinter ein 1,5m tiefer Absatz ist.

Wie man auf den Bildern sieht, ist die Gegend etwas unaufgeräumt ;-) überall liegen Stahlbetonteile und Felsen herum, dazwischen fliesst das Wasser hindurch.

Wir fahren links an den Rohren vorbei, durch den Bach und an der anderen Seite findet sich wieder eine Auffahrt. Sogar ein Weg ist zu erkennen.

Immer wieder kann man wenige hundert Meter fahren, dann kommt ne knifflige Stelle, wo Teamwork gefragt ist.

Hier muss zuerst ein Weg aus Steinen gebaut werden, da die Stufen im Fels zu groß waren um einfach drüber zu fahren.

Ich glaube in gewissen Situationen würde man sich auch über ne 20cm niedrigere Sitzhöhe freuen...

Das Erkunden des Weges war manchmal sinnvoll, damit man nicht plötzlich vor ner unfahrbaren Stelle landet, während es auf der gegenüberliegenden Flussseite fahrbar gewesen wäre. Wir haben öfters bis zur Hüfte im Wasser gestanden um herauszufinden wo man fahren kann und wo die Luftfilter nen Schnorchel benötigt hätten...

Mein Beilchen wurde hier dann auch noch gebraucht um nen Baum aus dem Weg zu räumen. Offenbar waren wir also dieses Jahr die ersten, die hier lang gefahren sind.

Danach sieht es recht einfach aus, fast wie ne Autobahn :-)

Aber nach wenigen hundert Metern ändert sich das schlagartig.

Es wird nochmal _richtig_ interessant ;-)

Stellenweise war der Fels nur 10cm breit, so dass grade die Reifen drüber rollen konnten. Erschwerenderweise kam hinzu, dass der obere Fels teilweise überhing, so dass man den Lenker und bei mir auch das Heck, wegen dem Kofferträger, Richtung Abhang kippen musste. Stützende Helfer konnten stellenweise kaum selber stehen, also wenn man sich das im Nachhinein überlegt - total bescheuert da lang zu fahren, wenn einer runter gefallen wäre, wäre wohl ein Hubschrauber zur Bergung notwendig gewesen. Aber wie sogt der Österreicher - lässig woars ;-)

Nach 100m kam dann noch so eine Stelle, die man nicht wieder zurück fahren möchte. Ein Erdrutsch hatte den Weg unpassierbar gemacht.

Die Stelle wurde schliesslich passiert, indem wir so weit wie möglich in den Erdrutsch hinen fuhren und dann die Moppeds einfach den Abhang runter rutschen liessen. Man rutschte selber auf dem glitschigen Untergrund gleich hinterher ;-)

Hinter der Wurzel im Vordergrund befindet sich eine 1m hohe Felsplatte mit Absatz in der Mitte. Hier war ich besonders froh über meinen stabilen Sturzbügel an der Pegaso...

Das mit den Wasserdurchfahren war ja nun bekannt...

Die Stiefel hab ich zuletzt an der Rohrbrücke umgekippt, dann erst wieder beim Zaharias auf dem Hof ;-)

Hinterm Plopu-Checkpoint passierte dann was wirklich unnötiges...

Der Weg dort war recht schlammig und mit vielen Schlammlöchern übersäht. Ich wollte ein Schlammloch umfahren, indem ich über die Kuppe rechts aussen am Weg vorbei fahren wollte. Rechts ging es 10-15m tief fast senkrecht runter in den Bach, links war ein Matschloch ca 30cm tiefer als die Erhöhung die ich befuhr und selber nochmal 30cm tief, wie sich dann rausstellen sollte. Auf Höhe der Mitte der Pfütze hatte die Erhöhung die ich befuhr eine Einkerbung von ca 30cm Tiefe. Das reichte dann aus um mir den Lenker aus den müden Armen zu schlagen. Zum Hinfallen wählte ich dann die linke Seite, da es mir rechts doch etwas weit runter ging...

So landete ich dann in diesem blöden Matschloch, dass ich eigentlich umfahren wollte. Der Motor der Pegaso lief derweil überkopf weiter. Der Lenker steckte im Schlamm, Tank lag auf dem Matsch und das Hinterrad drehte in der Luft. Nach ner halben Minute hatte ich mich aufgerappelt und drückte den Killschalter. Die Peg wurde wieder auf die Räder gestellt, sprang aber nicht mehr an! Zunächst vermuteten wir Spritmangel, da ich ne Stunde vorher auf Reserve drehen musste. Karl zapfte etwas Sprit aus seinem Tank ab, aber meine Peg wollte nicht mehr. Die Batterie war auch leer nach ca. 10min Starten.

Wir entschlossen uns zum Abschleppen. Hat ja am Sonntag von der Turnu Ruine bis Borlova (2km) auch geklappt. Nun waren allerdings 15km bis zur nächsten Teerstraße und weitere 50km bis Borlova zu überwinden.

Also das Seil vorne an der Gabel der Pegaso befestigt und hinten am Gepäckträger der DR650 vom Hupfi. Das Abschleppen klappte ganz gut. Allerdings wurde mein Vorausfahrer immer schneller und der Weg nicht gerade besser... Irgendwann war der Weg geschottert, wir fuhren so ca. 40-50km/h, das Seil zwischen uns war ungefähr 15m lang. Plötzlich bremste Hupfi wegen einem Schlammloch, ich habe das zu spät bemerkt und rollte über das Seil...

Es schlug mir den Lenker aus den Händen und ich flog hin, stürzte den 3m Abhang neben dem Weg runter und prellte mir dabei die rechte Hand (war am nächsten Tag blau) ausserdem tat der Rücken und das rechte Bein weh... Naja, nach 5min ging es wieder. Kaputt war offenbar nix. Wir fuhren weiter, nun etwas langsamer ;-)

Die Matschlöcher waren auch so schon schwierig genug zu passieren, da nicht selten beide Räder seitlich wegrutschten und ich die Kiste irgendwie senkrecht halten musste. An der E70 angekommen steuerten wir die Tankstelle bei Armenis an. Dort war allgemeine Verkehrsüberwachung durch die Polizei. Unser Abschlepp-Gespann störte die allerdings nicht.

Auch mit neuem Sprit wollte die Peg nicht anspringen (Batterie war ja auch recht platt)

Wir entschlossen uns bis Borlova abzuschleppen, obwohl es dämmerte und leicht regnete. Ich sah während der folgenden Stunde neben den wilden Spiegelungen auf meiner Brille eigentlich nur das Rücklicht der DR vor mir. Mit Tempo 90 im Blindflug über rumänische Strassen... Ich hab die letzten zwei Stunden der Tour mehr geschwitzt als im Plopu-Tal ;-)

Während der Landstrassenfahrt habe ich den Motor die ganze Zeit mitlaufen lassen, in der Hoffung dass er mal anpringt. Angesprungen isser nicht, aber immerhin wurde die Batterie geladen.

Als wir endlich in Borlova ankamen war ich froh über ne heisse Dusche und freute mich darauf die Bilder zu sehen, die ich den Tag über gemacht habe. Marcel kopierte die Bilder von meiner Kamera auf seinen Laptop und dann auch noch auf den Laptop vom Franz. Die Anwesenden waren alle recht begeistert von den Bildern ;)

Hier auch noch mal ein Dankeschön an das TFC85 Team. Der Tag war für mich der Beste der Enduromania :-)

Aber jeden Tag so ne Plackerei... ich glaube das schaffe ich nicht... die Ösis aber vermutlich auch nicht, warum sind se sonst am nächsten Tag Baden gefahren, statt noch ne Tour zu fahren? ;-)

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