Zylinderkopfdichtung
Wegrostende Auspuffpötte
Ritzelproblem
Da bringt man sein Zweirad für die 18Mm-Inspektion zu einem Vertragshändler in die Fachwerkstatt, weil noch Garantie drauf ist, und was bekommt man? Neben einer saftigen Rechnung u.a. eine abgedrehte Ölablassschraube (das Mopped hat vorher 3x nen Ölwechsel gemacht bekommen und immer von Vertragswerkstätten), quietschende neue Hinterradbremsbeläge und einen falschen Kettensatz.
Der Kettensatz der BMW F650 ist baugleich, bis auf das Ritzel. Dieses ist asymmetrisch und etwas breiter als das Originale..
Jedenfalls hat das Ritzel, vermutlich auch weil die Verzahnung auf der Welle zu viel Spiel hatte, den Sicherungsring so unter Druck und seitliche Vibrationen gesetzt, dass er sich in die Welle gegraben hat. (Eigentlich hätte die Werkstatt bei dem breiteren Ritzel den O-Ring hinter dem Ritzel entfernen müssen, dann wäre vermutlich nix passiert...) Zufällig habe ich das beim Saubermachen der Ritzelabdeckung gesehen und einen neuen Sicherungsring eingesetzt, aber ohne mir die Welle anzusehen. Der Ring war deutlich deformiert und da wo die Zähne vom Ritzel anlagen nur noch 10tel mm dick.
300km später fliegt mir dann das Ritzel weg. Gott sei Dank ist die Kette auf der Schwinge liegen geblieben und hat sich nicht um Kettenblatt und Schwinge gewickelt. Das Ritzel habe ich auch nach 30min Suche 100m zurück auf der anderen Straßenseite im Gras gefunden. Praktischerweise passierte das bei der Rückfahrt von einer Tour ca. 5km von zu Hause weg, so konnte ich schnell einen neuen Sicherungsring organisieren, draufstecken und nach Hause fahren.
Bin dann zurück zur Werkstatt und habe das Problem geschildert. Schlussletztendlich kam dann raus, dass weder Werkstatt, noch Aprilia dafür verantwortlich sind, da ja die Welle zu weich sein muss und der Wellenhersteller dafür grade stehen müsse. Den Wechsel der Welle müsste ich auf jeden Fall selber bezahlen, dieses hätte ca. 2000,-DM gekostet (350,- Welle, ca.500,- Dichtungen plus Arbeitskosten, da der Motor komplett auseinander muss). Da ich das auf keinen Fall dafür ausgeben wollte, hat mir der Meister nach langem hin und her das Werkstatthandbuch vom Motor zum Kopieren überlassen.
Da ich keine Zeit hatte, um den Motor zu zerlegen - hatte noch nie einen Motor komplett zerlegt und da hätte ich dann doch gerne meine Ruhe für - habe ich eine Scheibe auf die Welle vor das Ritzel gesteckt, so dass diese bündig mit der Welle abschliesst. Davor dann eine grössere Scheibe und in der Mitte per Schweissgerät an die Welle geheftet.
Nach 6Mm stelle ich fest, dass das Ritzel deutlich Spiel auf der Welle hat und reiße die Scheibe wieder ab. Hinter dem Ritzel saß ein O-Ring (wozu auch immer...), dieser war nun plattgequetscht und dadurch hatte das Ritzel 1mm seitliches Spiel. Die Verzahnung des Ritzels war deutlich ausgewaschen, die Welle schien mir OK, da die Verzahnung im Gegensatz zu der am Ritzel noch gerade war. Habe beim Händler angerufen und ein neues Ritzel bestellt.
Damit ich das Ritzel einfacher wechseln kann und nicht immer an der Welle rumschweißen muss, habe ich dann ein M16er Gewindestück, 15mm lang, an die Welle angeschweißt (rundrum). Darauf eine Scheibe, Mutter und Kontermutter, so dass ich das Ritzel ordentlich festschrauben kann - spielfrei.
Am nächsten Morgen fahre ich beim Händler vorbei um das Ritzel abzuholen. Bekomme das Ritzel, aber dieses ist etwas breiter als das, was drauf war und zudem symmetrisch, das alte asymmetrisch. Ich sage das dem Verkäufer, aber der meint, dass dieses das richtige für die Pegaso ist. Also gehe ich auf den Parkplatz, schraube das Ritzel ab und lege es ihm auf die Theke, mit der Bitte doch mal rauszusuchen auf welches Motorrad das denn anhand der Nummer gehört. Nach einigem Murren wird er fündig: BMW F650! Toll denke ich mir und gehe zum Meister. Plötzlich war der nun sehr zuvorkommend und sichert mir zu, die Welle jetzt "natürlich" kostenlos zu tauschen, incl. Dichtungen und Arbeitskosten. - Ein voller Verkaufsraum ist bei solchen Gesprächen echt nützlich ;-) Zur Sicherheit habe ich mir das dann noch schriftlich bestätigen lassen.
Da meine Schweißkonstruktion offensichtlich hält, lasse ich die Welle so wie sie jetzt ist. Stabiler als ein Sicherungsring ist es auf jeden Fall.